Burgunderschau
Pinot Noir ist zu Recht eine der spannendsten roten Rebsorten überhaupt und für manchen Weinfreund ist es gar keine Frage, dass diese ganz oben auf der persönlichen Hitliste steht. Im Idealfall vereinen sich Finesse und Tiefe, Eleganz, Komplexität und Kraft und ermöglichen so Genusserlebnisse, die ihresgleichen suchen. Umso schöner, wenn es die Gelegenheit gibt, eine sehr hochwertige Auswahl älterer Vertreter dieser gut reifenden Rebsorte aus dem Burgund und aus Deutschland zu vergleichen:

Domaine Pierre Gelin, Chambertin Clos de Bèze Grand Cru 1990
schon sehr reif, Portweinanmutung, etwas Walnussschale, gute Fülle und Säure, eher stumpf, 89 Punkte
Domaine Meo-Camuzet, Vosne Romanée Les Chaumes Premier Cru 2012
beerenfruchtig, Kirsche, zupackend, fast jugendlich, wenig Röstaromen, geschliffen, 93 Punkte
Markus Molitor, Mosel, Pinot Noir Graacher Himmelreich*** 2009
Heidelbeere, medizinal, leicht speckig, erinnert an gefüllte Weinbätter, eher rauhes Tannin, feste Struktur, gute Tiefe, 93 Punkte
Bernhard Huber, Baden, Spätburgunder „R“ Schlossberg GG 2009
warme Aromatik, Karamell, etwas Leder, Menthol, dezent rauchig und buttrig, Veilchen, fester Körper, schöne Dichte, 96 Punkte
Pierre Guillemot, Corton Le Rognet et Corton Grand Cru 2003
feine Röstaromen, speckig, etwas Minze, gute Balance aus Kraft und Säure, Länge, 95 Punkte
Bercher, Baden, Spätburgunder Feuerberg GG 2011
Noten von Tabak und Trüffel, etwas Minze, stahlig, dicht, körperreich, kräftiges Säuregerüst, lang, 95 Punkte
Jean-Michel Guillot, Clos de Vougeot Grand Cru 2003
dunkelbeerig, Waldboden, kräutrig, gute Dichte, eher grün, weniger elegant, 93 Punkte
Domaine Robert Chevillon, Nuits-Saint-Georges Les Saint-Georges 1er Cru 2005
etwas säuerliche Beerenfrucht, Berberitze, Weingummi, auch Schlehe, Kaffeenote, kraftvoll, 94 Punkte
Domaine Faiveley, Mazis Chambertin Grand Cru 2006
Walderdbeere, etwas balsamisch, feine Würze, elegant und ausgewogen, 94 Punkte