Rotweinpreis 2012 – von heimlichen Siegern und Verlierern
Bei den Pr?sentationen des deutschen Rotweinpreises bieten die Weing?ter neben ihren Siegerweinen stets auch einen Querschnitt ihrer anderen Weine zum Verkosten an. Hier lohnt es sich immer, etwas genauer hinzuschauen: Was ist der Stil des Hauses? Wie pr?sentieren sich die unterschiedlichen Jahrg?nge? Lassen sich St?rken und Schw?chen herausfinden? Nat?rlich stellt sich so ein Bild von Jahr zu Jahr immer etwas anders da, doch ein paar aufschlussreiche Tops und Flops – im Folgenden ausschlie?lich auf die Rotweine bezogen – konnte man dieses Jahr in Fellbach schon besichtigen.
So war der Siegerwein vom Weingut F?rst zu Hohenlohe-?hringen (2. Platz Lemberger – Lemberger Verrenberger Verrenberg GG 2010, 87+ Punkte) genauso ein Gro?es Gew?chs wie unverst?ndlicherweise auch der Sp?tburgunder Verrenberger Verrenberg GG 2009: unklare Nase, s?uerlich, ausgesprochen unharmonisch, 83-84 Punkte. Nicht mal der 2010er Ex flammis orior konnte diesmal so ?berzeugen, wie man es bei seinem Preis eigentlich erwarten sollte (immerhin 88 Punkte). Eine eher durchwachsene Kollektion stellten auch die Weing?rtner vom Collegium Wirtemberg vor – allen voran der Sp?tburgunder Réserve Kult! 2009 entt?uschte (84 P.). Hier konnte man sich aber wenigstens auf die Lemberger verlassen: Neben dem eigentlichen Sieger ist hier der ein Jahr ?ltere Lemberger Grande Réserve Kult! 2008 mit 89 Punkten zu nennen. Auch sonst fanden sich in den Kollektionen einige Weine, die ihre im selben Haus erzeugten Siegerweine ?bertrafen:
Drautz-Able, W?rttemberg, Jodokus „Hades“ 2009 – 89+ Punkte
Philipp Kuhn, Pfalz, Pinot Noir „Steinbuckel“ GG 2009 – 91 Punkte
Lauffener Weing?rtner, W?rttemberg, „Vinitiative“ 2009 – 90 Punkte
Ruppert-Deginther, Rheinhessen, Dornfelder 2010 – 88 Punkte
Eine Erw?hnung wert ist in jedem Fall – auch wenn nicht ganz in diese Reihe passend, da die Wertung des drittplatzierten Sp?tburgunders Simonroth R nicht ganz erreichend – der formidable Rainer Schnaitmann Merlot*** 2011 mit 90+ Punkten. Interessanterweise ist dieses Jahr einer der teuersten deutschen Rotweine leer ausgegangen: Zwei Jahrg?nge des Sp?tburgunder RRR vom Weingut Seeger aus Leimen/Baden haben es trotz des stolzen Preises von 120 ? diesmal nicht auf das Treppchen geschafft. F?r eine lobende Erw?hnung in der aktuellen „Vinum“ hat es dennoch gereicht und die Hoffnung darauf, dass diese Weine einfach etwas sp?ter durchstarten, ist ja vielleicht gar nicht so unrealistisch wie der Kaufpreis.