Auf der ProWein bei Elio Altare

Elio Altare auf der ProWein 2011Die meisten St?nde streift nur ein kurzer Blick, bei dem einen oder anderen Anbieter lohnt ein kurzer Abstecher, dann geht es wieder weiter. Nicht so beim Stand der Weinagentur von Elena Altare, die einige namhafte Weine aus dem Piemont pr?sentiert und ihren ber?hmten Vater gleich mitgebracht hat. Erst gibt es nur ein freundliches Gespr?ch mit der Tochter und eine Verkostung, die sich zwischen hervorragenden Barbera und Baroli bewegt, dann betritt Elio Altare selbst die Szene.
Wer einmal erleben m?chte, wieso zur Produktion von Weinen, die regelm??ig in aller Welt zu den besten ihrer Art gez?hlt werden, nicht allein handwerkliches K?nnen und sorgf?ltige Arbeit ausreicht, dem w?re so ein Gespr?ch mit dem „Revolution?r des Barolo“ unbedingt einmal geg?nnt. Eine halbe Stunde ist jedenfalls selten so schnell vergangen.

Gegen den Widerstand seines Vaters hatte der junge Elio, inspiriert vom Burgund, das Weingut radikal modernisiert. Fortan wurde nicht mehr auf Menge produziert und chemische Spritzmittel sowie k?nstliche D?nger radikal aus den Weinbergen verbannt. Den B?den sollte das Leben wieder zur?ckgegeben werden. Das Barriquefass erhielt Einzug und die Weine sollten fr?her zug?nglich werden.
Damals, bei seinem Vater hie? es immer, man m?sse halt einfach viele Jahre warten k?nnen, bis ein Barolo trinkreif w?re. Doch wann war es dann soweit? „Niemals, nie“ ereiferte sich Elio Altare, doch ein guter Wein m?sse jederzeit mit Genuss zu trinken sein.

Wie bei seinen eigenen Baroli: Der Brunate 2007 und der Cerretta aus 2005 (der nach der Abf?llung noch zwei weitere Jahre auf der Flasche reift, bevor er in den Verkauf gelangt – man muss sich also noch etwas gedulden) sind grandiose Weine (95 Punkte).

Dann hat er noch etwas zu der „Unart“ zu sagen, dass heutzutage Weing?ter immer h?ufiger von wohlhabenden Unternehmern oder Anw?lten aufgekauft w?rden. Von „Entrepreneurs“, die meinten, sich so ohne weiteres als „Vignerons“ versuchen zu k?nnen um Topweine – so quasi nebenbei – zu produzieren.
Wenige Augenblicke zuvor ist der frisch gebackene Weingutsbesitzer G?nter Jauch direkt an diesem Stand vorbeimarschiert. Was es wirklich hei?t, guten Wein zu machen, h?tte er hier besser als irgendwo sonst erfahren k?nnen.

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