Die Weisheit der Weine

Im Wein liegt Wahrheit, hei?t es. Nicht in uns, wenn wir ihn trinken und allm?hlich ehrlich oder auch banal werden. In ihm selbst nat?rlich, so wie er sich zu Wort meldet: beim Schmecken, wenn er zu wilden Assoziationen f?hrt, nach dem Schlucken, wenn er l?ngst vergessene Geschmackspapillen noch einige Momente triumphierend besetzt h?lt oder wenn er uns noch aus tiefsten Abgr?nden gr??t, indem er ohne Vorwarnung ein B?uerchen veredelt. Gerade dann sollte man besonders wachsam sein. Eine Epiphanie aus der Magengrube ist einem Deus ex machina in puncto Erkenntnis mindestens ebenb?rtig, wenn auch leider ?hnlich selten.

So eindrucksvoll wie verg?nglich diese Art der Wahrheit auch ist, sie schmeckt nicht jedem. Dass sie mancher nicht vertr?gt oder ihm gar sauer aufst??t, kann sowohl am Wein als auch am Trinker liegen. An der fehlenden Reife eines der beiden Akteure beispielsweise. Im Zweifelsfall m?ge man sich umgehend mit einem weiteren Los bewaffnen, aufs Neue mit der Erkenntnissuche beginnen und ganz entspannt auf ?berraschende Einsichten hoffen. ?ber welchen Kanal auch immer sie gesendet werden.

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