W?rttemberg trifft Wachau

Eine gro?e Weinpr?sentation wie die des VdP W?rttemberg mit der Gastregion Wachau w?re nat?rlich eine dankbare Gelegenheit f?r einen Artikel mit einer Vielzahl von Einzelwertungen. Auch wenn nur Weine mit 90 oder mehr Punkten aufgelistet w?rden, k?me eine beachtliche Zahl zusammen. Im konkreten Fall der genannten Verkostung in Stuttgart ?brigens mehr Wachauer als W?rttemberger Weine. Doch halbwegs aussagekr?ftig w?re das nur, wenn zumindest die Topweine der allermeisten G?ter auch probiert worden w?ren, zumindest die aus einer Rebsorte. Ohne eine gewisse Vergleichsbreite ist so eine Punkthuberei vom Erkenntniswert doch eher l?ckenhaft. Was sie aber auch sonst ist: Bepunktungen sind immer nur Momentaufnahmen, die sich ganz schnell ?ndern k?nnen, wie manchmal ein Vergleich mit fr?heren Bewertungen des gleichen Weines und Jahrgangs zeigt. Eine Orientierungshilfe, an der man Tendenzen ablesen kann. Mehr nicht.

Lange Rede, kurzer Sinn: Punkte gibt es hier ausnahmsweise nicht, stattdessen nur ein paar kurzgefasste allgemeine Beobachtungen. Der Jahrgang 2012 gilt ja als ein sehr guter. Richtig begeisternde Wei?weine waren bei den w?rttembergischen Winzern in Stuttgart dennoch kaum zu finden. Schnaitmann jedoch beweist einmal mehr, dass er sehr finessereiche, gro?e Weine produzieren kann, wie den Bergmandel Riesling Gro?es Gew?chs 2012, der ?ber eine pr?zise Eleganz verf?gt. Ausgesprochen filigran ist sein bereits ausverkaufter Sauvignon Blanc 1. F?llung 2012, der so zart ist, dass er sich schon beinahe ins ?therische verfl?chtigt. Das ganze Gegenteil davon stellt allerdings sein w?rttembergischer Kollege vom Weingut Drautz-Able dar. Dieser Sauvignon Blanc HADES 2011 ist von einem Barriquefass bis zur Unkenntlichkeit breitgewalzt und mit fetten Karamellnoten begossen worden. Wie anachronistisch dieser Umgang mit dem Holz mittlerweile wirkt, zeigt sich, wenn man einen anderen der gro?en w?rttembergischen Winzer betrachtet. So stellte Aldinger zwei rote Gro?e Gew?chse vor, die eindrucksvoll zeigen, was moderne Barriqueweine auszeichnet: neben der Kraft auch Frische und Frucht und eine charakteristische Rebsortenstilistik. So geschehen beim Sp?tburgunder GG 2011 und beim Lemberger GG 2011.

Kein Geheimnis ist, dass in der Wachau erstklassige Gr?ne Veltliner und Rieslinge produziert werden. Von den in der Alten Reithalle probierten Weinen geh?rte der Hochrain Riesling Smaragd 2009 von Hirtzberger sicher zu den Highlights, genau wie Gr?ner Veltliner Vinothekenf?llung Smaragd 2010 von Knoll und interessanterweise auch ein Wei?burgunder Smaragd Ried Hochrain 2011 von Jamek. Dass aber auch ein – jedenfalls hierzulande – deutlich weniger bekannter Winzer, wie Josef Fischer, mit einem wesentlich g?nstigeren Wein, wie einem Gr?ner Veltliner Smaragd Privat 2012, dabei absolut mithalten kann, geh?rt zu den Entdeckungen, die dann doch noch einen echten Erkenntniswert besitzen.

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